Bodenplatte betonieren bei Hitze

Bauen Bodenplatte Transportbeton Hitze

Bodenplatte betonieren bei Hitze 

Fertigbeton besteht aus einer Mischung aus grob- und feinkörnigen Gesteinskörnungen Kies und Sand sowie Zement und Wasser. 

Fertigbeton kann mit oder ohne Zusatzstoffe z. B. Flugasche und Zusatzmittel, Fließmittel hergestellt werden, die während des Trocknungsprozesses  des  Zements wirken und damit die Eigenschaften des Betons beeinflussen.

Anforderungen im Betonwerk bei Hitze

Die Temperatur der Ausgangsstoffe des Fertigbetons ist niedrig zu halten.

Gesteinskörnung nicht der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen abdecken mit Planen Sonnendächer oder Matten. 

Gesteinskörnung durch Berieselung mit Wasser kühlen. 

Um die Transportbeton Temperatur um 1° C zu reduzieren, muss die Temperatur der Gesteinskörnung um etwa 2° C gesenkt werden. 

Beton Zuschlagstoff Zement und Zusatzstoffe 

Zement kommt im Sommer fabrikwarm in den Betonmischer. 

Der frische Zement kann Temperaturen bis zu 80° C aufweisen. 

Ein Kühlen des frischen Zementes ist wirtschaftlich nicht tragbar. 

Ist der Zement um 10°C wärmer, so erhöht sich die Transportbeton Temperatur nur um 1°C.

Beton Zuschlagstoff Wasser und Zusatzmittel

Kaltes Anmachwasser verwenden. 

Wasserbehälter und Wasserleitungen vor Sonneneinstrahlung schützen.

Bei andauernden Hitzeperioden kann das Anmachwasser in Kühlanlagen bis auf 5° C abkühlen.

Um die Transportbeton Temperatur um 1° C zu reduzieren, muss die Wassertemperatur um etwa 4° C gesenkt werden.

Bei andauernden Hitzeperioden kann man das Anmachwasser mittels Scherbeneis oder Stickstoff kühlen, was den Transportbeton verteuert.

Der Transportbeton im fahrbaren Mischer 

Beim Transport von Fertigbeton müssen bestimmte Regeln beachtet werden andernfalls würde die Qualität des Betons erheblich leiden. 

Für den Fertigbeton müssen die Transportstrecke und die benötigte Transportzeit berücksichtig werden. 

Als allgemeine Regel gilt, dass der Fertigbeton innerhalb von 60 Minuten nach Mischungsende auf der Baustelle sein sollte.

Der Fertigbeton kann auch schon beim Transport zur Einbaustelle stark austrocknen.

Das Erstarren des Fertigbetons geht dann schneller vor sich, sodass er in vielen Fällen auf der Baustelle nicht mehr ordnungsgemäß verarbeitet werden kann. 

In diesen Fällen empfiehlt sich die Zugabe von Fließmitteln aber kein Wasser zum Fertigbeton.

Beratung des Herstellers einholen, Erstprüfung durchführen und Temperaturempfindlichkeit des Zusatzmittels überprüfen.

Plastischer Fertigbeton

Plastischer Beton ist bei dieser Temperatur vorzusehen. 

Wenn nötig, erstarrungsverzögernd. 

Verzögerer sind bei heißem Wetter nur bei weichem Beton (F45) und darüber wirksam.

Verzögerer können bei heißem Wetter zu Beschleunigern umschlagen. 

Sie müssen auf den eingesetzten Zement abgestimmt werden. 

Steifer Fertigbeton

Steifer Beton ist besonders austrocknungsgefährdet. 

Bei steifem Beton (C1) helfen Sie kaum, weil ihre Wirkung vom Ansteifen durch Wasserverlust beim Transport stark beeinträchtigt wird. 

Weicher Fertigbeton

Auch bei weicherem Beton ist die Wirkung schwächer als bei Normaltemperatur. 

Wegen des Wasserverlustes durch Verdunstung während des Transportes und wegen des schnelleren Erstarrens muss der Beton weicher ausgeliefert werden als bei kühlem Wetter. 

Bodenplatte betonieren bei Hitze über 27 Grad Außentemperatur

Bei Fertigbeton muss der Beton bei der Übergabe an der Baustelle trotzdem der bestellten Konsistenz entsprechen. 

Ab Lufttemperaturen von 27° C bis 32° C und Wind, besonders bei geringer Luftfeuchtigkeit kann der bereits verarbeitete Beton so stark austrocknen, dass störende Risse entstehen oder die Betonoberfläche die erforderliche Festigkeit oder Beständigkeit nicht erreicht.

Langsam erhärtende Zemente verwenden. 

Bei Beton hoher Festigkeitsklasse, für den die Verwendung von CEM 42,5 R oder CEM 52,5 R vorgesehen ist, muss dann im Allgemeinen der Zementgehalt erhöht werden. 
Erstarrungsbeginn des Betons bei Einbautemperatur prüfen. 

Warmer Beton ist an sich steifer als kühler Beton gleicher Zusammensetzung, weil die Reaktion von Zement und Wasser bei höheren Temperaturen sofort einsetzt. 

Auf der Baustelle müssen verschiedene Maßnahmen zum sachgerechten Betoneinbau getroffen werden. 

Die Lufttemperatur und die Betontemperatur sind zu messen, um ggf. Weiteres einleiten zu können. 

Der Beton ist vor Verdunstung zu schützen, z. B. durch Aufbauen eines Nebelschleiers über der betonierten Fläche. 

Alternativ ist der Beton durch Wärmedämm-Matten oder -Platten vor zu großen Temperaturunterschieden zu schützen (Tag/Nacht). 

Beim Aufbau von Zeltplanen darauf achten, dass kein Durchzug entsteht.

An heißen Sommertagen kann es nötig sein, die Bewehrung vor dem Betonieren mit Wasser abzukühlen. 

Herstellungsvorschriften für Fertigbeton

Zement ist in der Betonherstellung ein unverzichtbarer Bestandteil. 

Die wichtigsten Zemente sind in der DIN EN 197-1 Zement 

Teil 1: Zusammensetzung, Anforderungen und Konformitätskriterien von Normalzement genormt. 

Es werden fünf Hauptarten von Zement unterschieden:

CEM I: Portlandzement - Hauptbestandteil des Portlandzements ist feingemahlener Portlandzementklinker.

CEM II: Portlandkompositzement - Zusammensetzung aus verschiedenen Hauptbestandteilen, die jeweils durch Angaben der Kennbuchstaben in der Zementbezeichnung zu erkennen sind. Je nach Zugabemenge der Hauptbestandteile werden einige Portlandkompositzemente in die Gruppen A und B eingeteilt

CEM III: Hochofenzement - Hauptbestandteile sind Portlandzementklinker und Hüttensand

CEM IV Puzzolanzement

CEM V Kompositzement

©Deutscher Bauzeiger 71.2.17 Bauen - Bodenplatte - Bodenplatte betonieren bei Hitze

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