Asbest

Asbest - Asbestfasern - Asbesthaltig - Mineral - Gesundheitsgefahren - Schutzvorschriften

Asbest auf der Baustelle

Was ist Asbest?

Asbest ist eine Gruppenbezeichnung für natürlich vorkommende, feinfaserige Minerale.
Das aus langen dünnen Fasern bestehende Mineral Asbest galt in der Vergangenheit als „Wundermaterial“, das aufgrund seiner Eigenschaften universell eingesetzt wurde.

Dass dieses „Wundermineral“ auch Gesundheitsgefahren mit sich bringt, wurde schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkannt, die ersten Schutzvorschriften gab es allerdings erst 1972.

Asbest ist:

  • chemisch sehr stabil
  • ist extrem hitzebeständig
  • hat eine hohe elektrische und thermische Isolierfähigkeit
  • weist hohe Elastizität und Zugfestigkeit auf
  • lässt sich gut in Bindemitteln verarbeiten

Verwendung von Asbest

  • Brandschutz in öffentlichen Gebäuden
  • zur Isolation in Elektrogeräten
  • Heizungen Wärmeisolierungen

Warum ist Asbest so gefährlich?

Bei den Asbesten handelt es sich um eine Gruppe von Mineralien, die aus feinsten Fasern bestehen, welche bei mechanischer Einwirkung leicht freigesetzt und dann eingeatmet werden können.

Oft sind die Fasern so dünn, dass ihre genaue Struktur erst im Elektronenmikroskop zu erkennen ist.

Asbest besitzt sehr hohe Spaltbarkeit entlang dieser feinen Fasern.
Freigesetzte, für das Auge nicht sichtbare, zerfaserte oder gespaltene Asbestfasern gefährden die Atemwege.

Besonders kritisch sind Faserbruchstücke, die mit der Atemluft in die Lunge gelangen und vom Körper nicht zersetzt werden können. Sie wirken dort eindeutig krebserregend.

Bekannte Krankheitsbilder sind z. B. Asbestose (Staublunge) und Lungenkrebs.

Wo wurde Asbest eingesetzt?

Als fest gebundenem Asbest = Asbestzement.

  • Herstellung von Asbestzementprodukten 80%
  • Isoliermaterialien
  • Dämmmaterialien
  • Brandschutzplatten
  • Fußbodenbeläge
  • Dichtungen in Heizungsanlagen
  • Dacheindeckungen
  • Abfluss- und Abwasserrohre
  • Lüftungs- und Abgasrohre
  • Formstücke wie Dachabläufe
  • Fensterbänke
  • Blumenkästen
  • Leichtbauplatten

Als schwach gebundenem Asbest = Weichasbest

  • Spritzasbest
  • asbesthaltigen Geweben
  • Dichtungsmaterial
  • Bodenbelagsplatten: Flex-Platten
  • Wandbeläge aus Cushion-Vinyl
  • elektrische Geräte (z.B. Nachtstromspeicheröfen, Boiler)

Asbesthaltige Materialien können in folgenden Geräten und Bauteilen enthalten sein:

  • Elektro-Heizgeräte
  • Speicherheizgeräte
  • Kachelöfen
  • Direktheizgeräte
  • Heizstrahler
  • Brut- und Trockenöfen
  • Härte- und Glühöfen
  • Heizkessel
  • Gaswasserheizer
  • Lufterhitzer
  • Elektroherde
  • Backöfen
  • Wäschetrockner
  • Kleingeräte
  • Lüftungs- und Brandschutztechnik
  • Wärmerückgewinnungsanlagen
  • Brandschutzklappen
  • Brandschutzventile
  • Brandschutztüren
  • Brandschutztore
  • Elektrotechnik: Sicherungskästen
  • Hochspannungsverteiler

Bis wann wurden asbesthaltige Baustoffe eingebaut?

Ab 1984 galt das Verbot für die Verwendung von Asbest in Nachtspeichergeräten.

Ab Oktober 1986 erste Verbote für den Einbau von Asbestprodukten für Isolier- und Dämmmaterialien.

Jedoch durften bis dahin produzierte Asbestprodukte für Isolier- und Dämmmaterialien noch bis Ende 1990 verarbeitet werden.

Der Einbau von großformatigen Platten und Wellplatten aus Asbestzement war noch bis Ende 1991 erlaubt.

Asbesthaltige Dichtungen und Rohre aus Asbestzement durften im Tiefbau noch bis Ende 1994 eingebaut werden.

Was muss beim Umgang mit Asbest beachtet werden?

Beim Umgang und bei der Entsorgung von Asbest oder asbesthaltigen Produkten muss sichergestellt sein, dass Gesundheit und Umwelt nicht durch freiwerdende Asbestfasern gefährdet werden.

Weichasbest: Aufgrund der schwachen Bindung der Fasern können bereits durch leichtes Anstoßen oder Erschütterungen Asbeststäube in die Luft gelangen.

Diese Tätigkeiten gehören zu den „verbotenen Arbeiten“ im gewerblichen Bereich!

Asbestfasern liegen relativ fest und ungefährlich eingebunden vor.

Zu einer Freisetzung von gefährlichen Fasern kann es jedoch kommen durch:

  • Abrieb (z.B. Verwitterung)
  • Anbohren
  • Zerbrechen
  • Zerteilen (Winkelschleifer)
  • Schleifen
  • Bürsten
  • Reinigen (Hoch- und Niederdruckreinigen)

Weitere Informationen:

Entsorgung asbesthaltiger Abfälle

Quelle: www.breisgau-hochschwarzwald.de

©Deutscher Bauzeiger 13.2.12 Bauen - Baustelleneinrichtung - Asbest auf der Baustelle

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