Grundstücksentwässerung

Grundstücksentwässerung - Schmutzwasser - Regenwasser - Abwasser - Mischsystem - Trennsystem

Grundstücksentwässerung

Die Grundstücksentwässerung dient der Ableitung von Schmutzwasser und Regenwasser über die Gebäudeentwässerung hin zur Kanalisation.

Die Entsorgung von Abwasser erfolgt über ein Entwässerungssystem, bestehend aus der Grundstücksentwässerung und dem öffentlichen Kanal.

Sie besteht in der Regel aus Grundleitungen und dem Anschlusskanal Abwasser.

Der Anschlusskanal ist die Leitung vom Anschlussstutzen oder Abzweig am öffentlichen Kanal bis zur ersten Reinigungsöffnung auf dem Grundstück.

Die Grundstücksentwässerung und die gesetzlichen Vorgaben

-die Entwässerungssatzung Ihrer Gemeinde

-BMVBS Private Abwasserleitungen Informationen und Hinweise für den Grundstückseigentümer, 11/2014

-DIN EN 752, Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden, 04/2008

-DIN 1986-30, Instandhaltung von Grundstücksentwässerungsanlagen, 02/2012

-DIN EN 12056

-DWA-Themen „Leitfaden für die Zustandserfassung, -beurteilung und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen, 6/2009

-DWA-M 190, Qualifikation von Unternehmen für Herstellung, baulichen Unterhalt, Sanierung und Prüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen, 04/2014

-DWA-Broschüre: Im Klartext „Und was macht ihr Hausanschluss“

-RAL-GZ 968, Güteschutz Grundstücksentwässerung e. V. (www.gs-ge.de)

Der Grundstückseigentümer als Betreiber einer Entwässerungsanlage

Der Grundstückseigentümer ist rechtlich gesehen der Betreiber einer Entwässerungsanlage und als solcher gesetzlich verpflichtet für den ordnungsgemäßen Ablauf der Grundstücksentwässerungsanlage zu sorgen.

Der Grundstückseigentümer hat folgendes zu beachten:

-beim Bau der Grundstücksentwässerung sind die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten

-der Betrieb der Grundstücksentwässerung ist zu prüfen

-die Funktion von zusätzlichen Technischen Anlagen ist zu überwachen

-die Instandhaltung ist bei Störungen sofort durchzuführen

Unwissenheit über einen vorhandenen Schaden entlässt den Grundstückseigentümer nicht aus der Verantwortung.

Mischwassersystem Abwasser und Regenwasser in einem Rohrsystem

Gelangen Schmutzwasser und Regenwasser in ein gemeinsames Ableitungssystem, so nennt man dies Mischsystem.

In einem Mischwassersystem werden kommunales Abwasser und Regenwasser gemeinsam abgeführt.

Bei Trockenwetter funktioniert das System wie ein herkömmlicher Abwasserkanal; bei starken Regenereignissen erhöht sich das Wasseraufkommen jedoch um ein Vielfaches.

Um eine Überlastung oder Überflutung des Abwassersystems zu vermeiden, werden Entlastungsbauwerke errichtet, die Teilmengen des Mischwasserstromes in einen Stauraum z.B. Regenrückhaltebecken oder direkt in einen Vorfluter ableiten.

Trennsystem Abwasser und Regenwasser in zwei getrennten Rohrsystemen

Wird das Abwasser nach Regenwasser und Schmutzwasser getrennt in separaten Leitungen abgeleitet, so spricht man von einem Trennsystem.

Das Trennsystem führt zu einer Verringerung der Kosten, da das anfallende Regenwasser aus der Kläranlage ferngehalten wird.

Regenwasser vom Dach darf in den meisten Gemeinden nicht der Kanalisation zugeführt werden, sondern muss versickern.

Wasserhaushaltsgesetz WHG § 55 Abs. 2

Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder direkt über eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften noch wasserwirtschaftliche Belange entgegenstehen 

©Deutscher Bauzeiger 72.1.1 Bauen - Baugrube - Grundstücksentwässerung