Baugrundstück Bäume

Baugrundstück - Bäume - Wurzeln - Wurzelbereich - Wurzelvorhang - DIN 18920 - RAS-LP 4

Das Baugrundstück mit großen Bäumen

Arbeiten im Wurzelbereich von Bäumen enthalten die DIN 18920 und die RAS-LP 4 Richtlinien ZVT.

Sind Eingriffe nicht zu vermeiden, so können baumerhaltende und schadensbegrenzende Maßnahmen auf der Grundlage der anerkannten Regeln der Technik angewandt werden.

Der vollständige und dauerhaft versehrte Erhalt eines Baumes im ober- und unterirdischen Bereich ist in der Regel nur dann gewährleistet, wenn Eingriffe in einem Abstand von mindestens 1,5 Meter von der Kronentraufe durchgeführt werden.

Können diese Abstände nicht eingehalten werden, brauchen Sie einen Baumgutachter für eine Wurzeluntersuchung.

Lassen Sie einen schriftlichen Bericht zum Nachweis der Standsicherheit und dem Schutz der Bäume erstellen.

Dieser Nachweis ist zur Erlangung einer Baugenehmigung wichtig.

Baumschutzzaun oberirdisch

Schutz ist durch den Baumschutzzaun gegeben, der in der Regel im Abstand von mindestens 1,5 Meter von der Mitte des Baumes aufzustellen ist.

Der Schutzbereich innerhalb des Zaunes ist von jeglichem Lagern von Baumaterialien, Befahren und Abgrabungen freizuhalten.

Kann dieser Abstand baubedingt nicht eingehalten werden, so ist mit Schäden im Wurzelbereich zu rechnen.

Wurzelschutzmaßnahmen

Unter Wurzelschutz versteht man Maßnahmen zum Schutz des gesamten Wurzelbereiches.

Diese sind durch Schadensbegrenzungsmaßnahmen, wie einen teuren Wurzelvorhang zu minimieren.

Der teure Wurzelvorhang der meistens nach Jahren nichts bringt

Der Wurzelvorhang ist eine Maßnahme, um bei Abgrabungen im Wurzelbereich das Austrocknen, Beschädigen und Absterben der zu erhaltenden Wurzeln zu verhindern und die Neubildung von Wurzeln zu fördern.

Es ist möglichst eine Vegetationsperiode vor Baubeginn herzustellen, damit er bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend durchwurzelt ist.

Das Ausheben des Bodens in etwa 30 cm Abstand von der zukünftigen Baugrube muss in Handarbeit erfolgen.

Entsprechend dem Wurzelverlust kann ein Kronenauslichtungsschnitt erforderlich sein.

Der Wurzelvorhang ist so auszubilden, dass sämtliche eingebrachten Materialien nach Beendigung des Bauvorhabens im Erdreich verbleiben können.

Grundsätzlich ist alles daran zu setzen, Wurzeln unversehrt zu erhalten.

Dies ist vor allem für die Wurzeln unbedingt erforderlich, die die langfristige Standsicherheit des Baumes gewährleisten müssen.

Dies sind alle Wurzeln ab einem Durchmesser von 2 cm.

Daher sind, abhängig von der Art und der Größe des Baumes, auch hier Mindestabstände einzuhalten.

Ist die Standsicherheit der angegrabenen Bäume mit Wurzelverlust nicht eindeutig sichergestellt, muss eine Berechnung der Baumstatik durchgeführt werden.

Anhand von Baumkenndaten und örtlichen Verhältnissen wird die Windlast abgeschätzt.

Die Kräfte der Windlast müssen über den Stamm und die Wurzeln in den Boden eingeleitet werden können.

Die fachgerechte Ausführung des Wurzelvorhangs sollte nur durch eine anerkannte Fachfirma vorgenommen werden.

©Deutscher Bauzeiger 27.1.1 Bauen - Baubeginn - Baugrundstück Bäume